Kinderfotografie: Tipps für Anfänger
Hier erkläre ich Euch, was Ihr beachten könnte, wenn ihr Eure Kinder das nächste Mal fotografiert.
Equipment, das Du gut zur Kinderfotografie gebrauchen kannst, stelle ich Euch hier vor: Objektive & Kameras.
#1 Warum Deine Wohnung oder der Garten /Park
ein prima Studio ist
Die gute Nachricht gleich zuerst: Du brauchst kein Studio. Dein Wohnzimmer, Deine Küche, Dein Garten oder der Park nebenan, selbst der Bürgersteig vor Eurem Haus bietet Dir alles, was du als Hintergrund für gute Kinderbilder brauchst.
Sonne und Schatten, Kletterbaüme oder Wasser, Blumenwiesen oder Fußballplätze: Kinder fühlen sich dort wohl, wo sie enspannt spielen können, und draußen gibt es jede Gelegenheit dazu.
Außerdem finden sich meist homogene und freundliche Farben, sowie abwechslungsreiche Hintergründe.
Aber auch Deine Wohnung bietet mehr Möglichkeiten, als Du denkst. Wer auf einen Blitz verzichten möchte, sollte allerdings das Zimmer mit dem größten, oder den meisten Fenstern wählen.
#2 Welche Ausrüstung brauchst du?
Gerade Hobby(!)fotografen schleppen oft Riesenkoffer mit Equipment zu einem Shooting.
Natürlich kann man mit teurem und abwechslungsreichen Equipment eindrucksvolle Bilder machen. Aber vergiss nie:
Der Fotograf hat 'den Blick', nicht die Kamera!
Es geht aber genauso (und nicht schlechter!!), wenn man nur ein einziges Objektiv dabei hat, dass auf das spezialisiert ist, was man am liebsten in einem Bild sehen möchte (z.B. Portraits oder Makros).
Wenn du also nur Deine Kamera mit eine einzige Brennweite hast: Freu Dich! Es reicht (gerade für den Anfang!) vollkommen.
Mit weniger lernst Du auch zu Beginn viel schneller und kannst Deine persönliche Sichtweise entspannt trainieren.
Passende Objektive und Kameras für ein gutes Kindershooting stelle ich Dir hier vor.
#3 Warum Du Dir viel Zeit für dein Shooting nehmen solltest
Vielleicht hast Du das auch schon einmal erlebt:
Ein preiswertes und daher möglichst zeitsparend ausgerichtetes Fotoshooting. (z.B. beim Passbild machen oder wenn der Neugeborenenfotograf in die Klinik kommt).
Wenn man Glück hat und gerade alle gut drauf sind ist das kein großes Problem.
Wenn aber einer der Beteiligten gerade nicht gut drauf ist (das Baby hat Hunger, du hattest kurz zuvor Ärger oder der Fotograf ist eh schon im Stress):
Vergiss es. Du wirst es auf den Bildern sehen.
Kinder sehen auf Fotos am natürlichsten aus, wenn Sie fast 'vergessen', dass der Fotograf da ist.
Oder auch, wenn sie sich wirklich wahrgenommen fühlen und spüren, dass Du Dich wirklich für sie interessierst. Das ist eigentlich genauso, wie im 'richtigen Leben', oder?
Am besten klappen natürliche Bilder, wenn Du Zeit mitbringst und dazu noch einen große Portion Geduld!
Wichtig: Zwing Dein Kind zu nichts! Und ködere es erst recht nicht mit Versprechungen, die Du nicht einhalten kannst.
Kinder sind klug, und es ist verständlich, daß sie sauer reagieren, wenn sie merken, dass sie für ein schönes Bild nur 'benutzt' werden.
#4 Welche Tageszeit?
Jede Tageszeit ist geeignet!
Besonders eifrige (Hobby-)Fotografen schwärmen untereinander (oder auch als Leiter eines Workshops) von der einzig richtigen Zeit... (z.B. 'der blauen Stunde am Abend', dem tollen Streiflicht am Morgen, der guten Ausleuchtung, wenn es bewölkt ist)
Sie haben (auf die jeweilige Zeit bezogen) zwar recht, ber wie Du schon siehst, wären das bereits 3(!) unterschiedliche Tages-Situationen, die nicht zur gleichen Zeit stattfinden können. Aber: Alle Seite hätte eben ihren Reiz! ;-)
Viel wichtiger, als die richtige Tageszeit, ist der fotografische Umgang, mit derselben!
Wer bei knalliger Mittagssonne die Leute mitten auf das sonnigste Plätzchen stellt, wird mit schattigen oder zusammengekniffenen Augen und überbelichteten weißen Stellen zu kämpfen haben!
(Er wäre aber im Schatten mit bestem Licht perfekt bedient!)
Wer sich Abends in den Schatten begibt, hat umgekehrt mit verwackelten Bildern und hohen ISO-Zahlen zu kämpfen, könnte sich aber in der letzten Restsonne (also auf dem sonnigsten Plätzchen) nun über tolle Lichtkanten freuen.
Noch viel mehr darunter verrate ich in meinem Anfänger Workshop!
#5 Die ungeliebte Technik
Hast Du schon mal einen Foto-Volkshochschulkurs besucht und Dich danach noch unfähiger gefühlt als vorher, weil Dir die Fachbegriffe nur so um die Ohren geflogen sind?
Keine Angst!
Das geht fast jedem so und ist sicher nicht der Dummheit der Teilnehmer, sondern eher der Tatsache geschuldet, dass der Kursleiter entweder ein technikbesessener Nerd ist, oder sein Geltungsdrang ihn dazu verleitet hat, zu Beginn 'zu dick aufzutragen'. :-(
Es gibt für den Anfang an nur drei Dinge, die Du wissen musst und die leicht zu erlernen sind:
1. das Verhältnis Brennweite zu Blende
(Sprich: Entfernung der Kamera zum Objekt im Verhältnis zu der Öffnung, durch die das Licht in Deinen Kamera fällt).
--> Denn daraus ergeben sich später die Schärfen / Unschärfen.
Hierzu empfehle ich Dir auch den Blogeintrag: Wie geht das mit der Blendenzahl? oder den Besuch meines Workshop für Anfänger.
2. Belichtungszeit:
Wie schnell muss die Kamera belichten, damit das Bild noch scharf ist und wie kannst Du das beeinflussen, ohne gleich zu denken, dass Du an der ganzen Kamera herumschrauben musst?
3. Manuelle Einstellung oder Automatikmodus?
Schäme Dich nicht, wenn Du es bisher noch nicht über die Automatik hinausgeschafft hast!
Auch damit lässt es sich besten trainieren! Und außerdem gibt es Halbautomatiken, mit den gerade Profis auch sehr gerne arbeiten!
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#6 Welche Perspektive?
Die einfachste und beste Antwort: Probier's aus!
Bei Kindern immer richtig: Auf Augenhöhe zu fotografieren.
Aber auch extreme Perspektiven z.B. von oben oder unten können sehr spannend sein.
#7 Wie bekomme ich möglichst natürliche Bilder?
Da wären wir wieder beim Thema 'sich Zeit nehmen' und mit Geduld und Ruhe unterwegs sein. (siehe # 3).
Gerade als Anfänger klappt es aber auch gut, wenn man trainiert, sich 'unsichtbar' zu machen.
Das ist auch einer der Punkte, den wir im Workshop für Anfänger etwas genauer unter die Lupe nehmen werden :-)
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