Die Smartphones werden immer besser, und selbst als Profi-Fotografin macht es immer mehr Spaß, zumindest privat manche Sachen einfach nur noch mit dem Handy zu fotografieren :-)
Zeit, mein Wissen an alle Neugierigen weiter zu geben.
Hier also kurz und knackig für alle, die weder in eine teure Kamera, aufwändiges Zubehör oder externe Software investieren wollen:
Die 25 unlimativen Tipps zur Handyfotografie :-)
1. Das Wichtigste zuerst: Das Licht!
Handyblitze machen oft die schönste Stimmung auf dem Bild kaputt. Mein Tipp also: Blitz normalerweise ausschalten.
Versuche lieber, das Umgebungslicht sinnvoll zu nutzen, wie z.B. das Licht, das seitlich durchs Fenster fällt (und damit ein natürliches Licht/Schatten Spiel erzeugt).
Experimentiere mit weichem Abendlicht ebenso wie mit hartem Sonnenlicht.
Auch abends und nachts funktioniert es ohne Blitz :-) Autoscheinwerfer oder Straßenlaternen sind viel interessanter zur Lichtgestaltung... ;-)
2. ...und der zweitwichtigste Tipp: Niemals zoomen!
Es ist so bequem, aber schadet der Bildqualität leider enorm: Herangezoomte Objekte zeigen sich beim näheren Betrachten häufig unscharf oder gar verpixelt. Das liegt daran, dass die Kamera keinen 'echten', optischen Zoom besitzt.
Immer besser: Wirklich so nah wie möglich rangehen!
3. Fokussiere manuell
Da Deine Handykamera immer automatisch auf Objekte fokussiert, die im Vordergrund stehen, solltest du das lieber manuell erledigen. Tippen dazu einfach an dieser Stelle auf den Bildschirm, auf der das Objekt zu sehen ist, dass du scharf haben möchtest. (dort erscheint dann ein Kreis oder ein Quadrat).
Besonders bei bewegten Objekten bist Du damit klar im Vorteil, da dein Smartphone von alleine den Fokus eventuell nicht schnell genug anpasst.
4. Schalte die Rasteransicht ein, um Dein Handy perfekt ausrichten zu können.
--> Samsung Galaxy: Foto-Einstellungen öffnen -->bis zur Option „Raster“ scrollen --> Funktion aktivieren.
--> iPhone: Einstellungen öffnen -->, „Fotos & Kamera“wählen --> das Raster aktivieren.
5. Symmetrie schadet nie:
Das menschliche Auge liebt Abbildungen mit symmetrischen Formen. Hier leistet die eben erwähnte Rasteransicht perfekt Hilfe, um dein Bild optimal auszurichten.
6. Ist der Horizont gerade?
Es gibt so schöne Landschaftsbilder - wenn sie nur nicht so oft schräg wären ;-) Dabei macht wirklich Sinn auf einen geraden Horizont zu achten. Naturbilder sehen damit definitiv besser aus!
7. Freu Dich über freie Flächen.
Die ungenutzte Fläche rund um das Objekt auf deinem Foto wird von Profis 'Negativraum' genannt. Nutze ihn, er bring oft richtig Spannung in Dein Bild!
Je 'ruhiger' dieser Raum, desto mehr sticht dein Objekt hervor. Besonders gut klappt das, wenn Du als 'Negativraum' z.B. eine einfache Wand, Himmel, oder z.B. eine Wiese (Foto von oben) wählst.
8. Experimentiere mit ungewohnten Perspektiven.
Apropos Foto von oben: Ungewöhnliche Perspektiven verleihen Fotos oft 'das gewisse Etwas'! Es spricht nichts dagegen, auch mal unter einen Tisch zu kriechen oder auf eine Fensterbank zu steigen...
9. Farbakzente - das 'Tüpfelche' auf dem i'
Gerade bei sehr einfarbigen Motiven sind sie oft ein richtiger Hingucker: Das Kind in der knallgelben Regenjacke vor dem weiten, grauen Novemberhimmel, der rote ball im türkisen Swimmingpool, das weiße Hündchen auf dem dunkelgrünen Teppich: Es gibt unendlich viele Möglichkeiten.
10. Muster, Muster!
Auch gleichmäßige Muster üben eine besondere Anziehungskraft auf das menschliche Auge aus. Sie wiederholende Farben, geometrische Formen oder auch florale Designs (wie z.b. in Tapeten) müssen nicht nur für den Hintergrund herhalten. Mach sie einfach mal zum Hauptmotiv!
11. Ein spannender Aspekt: Dein 'Hauptobjekt'!
Oft beindrucken uns gerade Bilder, auf denen eigentlich nur ein einziges Objekt zu sehen ist.
Sehr oft steht das Objekt dabei aber nicht in der Mitte, sondern leicht versetzt. Probier's einfach mal aus aus, e verleiht dem Bild deutlich mehr Spannung!
12. Immer ein Hingucker: Die Spiegelung.
Spiegelungen eignen sich immer wieder hervorragend als Motive für Fotos.
Ob als direkte Spiegelung wie z.B. bei Wasseroberflächen (Auch die kleinste Pfütze funktioniert, gerade bei Kindern!) oder einer Sonnenbrille, oder auch als verspiegelte Durchsicht wie z.B. bei einer Fensterscheibe.
13. Nutze die führende Linie:
Wenn ein Motiv Hauptlinien enthält, kann man diese geschickt nutzen, um 'zum Objekt zu führen. Egal, ob gerade wie eine Straße, ein Gleis oder auch der Horizont, oder gebogen wie z.B. eine Wendeltreppe.
14. Warum es manchmal die bessere Wahl ist, sich umzusehen:
Du stehst mit 30 anderen Fotografen vor dem dem Karnevalsumzug und möchtest auch die lustigen Leute mit den tollen Kostümen auf's Bild bannen? Du hast die Wahl: Entweder das 31. identische Bild machen, oder mal kurz zur Seite blicken. Vielleicht hat sich einer aus dem Publikum ja phantasievoller verkleidet oder wirft gerade mit Konfetti. Es könnte das bessere Foto werden ;-)
15. Achte auf Details.
Eigentlich eine Ergänzung zu Tipp 14. Warum immer nur das beliebte Hauptmotiv wählen?
Einen Mohnblume ist schön. Details einer Mohnblume können aber ebenfalls sehr eindrucksvoll sein.
17. Hoch- oder Querformat?
Möchtest du die Fotos später deinen Freunden und Verwandten auf dem Laptop, Monitor oder Fernsehen zeigen? Oder lieber bei Instagram, Snapchat oder Pinterest veröffentlichen? Sollen sie in Deiner Instagram-Story erscheinen? Je nach späterer Nutzung ist es sinnvoll vorher zu überlegen, welches Format am besten passt :-)
18. Ein Stativ ermöglicht die bessere Selfies ;-)
Smartphonestative sind winzig und leicht – die meisten sind nicht größer als Dein Handy. Gerade bei Selfies oder Videos (die nicht verwackelt sein sollten) leisten sie hervorragende Dienste.
19. Schnappschüsse nicht gleich löschen:
Auch bei Profis sind die besten Bilder oft tatsächlich mehr oder minder 'zufällig' entstandene Schnappschüsse. Ach, wenn sie nicht immer scharf sind, auch wenn wichtige Details manchmal nur angeschnitten sind: Schnappschüsse entwickeln oft erst nach ein paar tagen 'Betrachtungspause' ihre besondere Magie, weil oft das besonders ungestellte einen hohen Reiz ausmacht!
20. Nutze den Portraitmodus
Wo wir gerade bei Selfies sind: Wenn Du ein Smartphone der neueren Generation besitzt (mit 2 oder 3 integrierten Kameras), und unscharfe Hintergründe magst, dann nutze bei Selfies oder Portrait-Aufnahmen auf jeden Fall den Portraitmodus. Das klappt übriges ganz besonders gut bei kleinen Objekten im Vordergrund, wie z.B. auch einer kleinen Hand!
21. Tipp 2 zum Portraitmodus:
Er eignet sich auch hervorragend, um andere nahe Objekte (z.B. Blumen) vom Hintergrund abzusetzen!
22. Die Kamera mit beiden Händen festhalten.
Klingt überflüssig, ist aber wirklich sinnvoll. auch wenn es 'nur' die Handy-Kamera ist: Es ist eine (inzwischen ziemlich gute!) Kamera. Gerade bei schwierigeren Lichtverhältnissen kannst Du so verwackelten Bildern effektiv entgegensteuern.
23. Linse(n) ab und zu putzen:
Weil Handys meist emhr oder minder ungeschützt in Hosen- oder Handtaschenherumgetragen werden, empfiehlt es sich ab und zu ein weiches, staubanziehendes (Brillen)Putztuch zu zücken.
Gerade bei Gegenlichtaufnahmen vermeidet man so merkwürdige Blitzer und Schlieren.
24. Mache Dich mit den Foto-Features Deines Smartphones vertraut.
Ein Tipp, der nicht gern gelesen wird, mir aber ganz besonders am herzen liegt.
Es ist lästig, es kostet manchmal auch Nerven, aber es bringt wirklich viel: Dein Smartphone kann bei richtiger Anwendung nämlich mehr, als Du denkst! Wenn es Dir zu anstrengend ist: Buche meinen Kurs:
Smartphonefotografie für Profis.
25. Bilder mit den besten kostenlosen Apps zu Nachbearbeitung optimieren ;-)
Mit Filtern und Apps zur Fotobearbeitung kannst du Fotos noch lebendiger wirken lassen, den den Ausschnitt optimieren und bspw. Helligkeit, Kontrast und Sättigung anpassen. Hierzu empfehle ich Dir meinen Blogartikel: Die besten Foto-Apps für's Smartphone der nächste Woche erscheinen wird..
26: Achtung vor fertigen Filtern:
Sie sind zwar oft auf den ersten Blick beeindruckend, manchmal ist aber weniger mehr!
27. Vergiss die Tipps kurz und hör auf Dich selbst!
Für ein gutes Foto gibt es keine perfekte "Anleitung". Vieles entsteht aus dem Bauch heraus und man spürt einfach, dass DAS jetzt das perfekte Bild ist. Sei selbstbewusst und freu Dich einfach darüber :-)
Übrigens: Wenn Du noch mehr interessante Fototipps haben möchtest, dann trage Dich doch einfach in meinen Newsletter ein.
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